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Text mit freundlicher Genehmigung der Bundesvereinigung Lebenshilfe

In diesem Text geht es um ein trauriges Thema:
In der Nazi-Zeit wurden Menschen mit Behinderung getötet.
Das war ein schreckliches Verbrechen.
Hier erklären wir, was damals passiert ist.

[Titelbild: Lebenshilfe/David Maurer]

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Wer waren die Nazis?

Adolf Hitler war ein Diktator.
Das heißt: Was er wollte, musste gemacht werden.
Er allein hatte die Macht in Deutschland.
Das war in den Jahren von 1933 bis 1945.
Er war der Chef von einer Partei.
Die Partei hieß:
National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Kurz: NSDAP
Hitler und seine Helfer*innen
wurden auch Nazis genannt.

[Bild: C.Falk/pixelio.de]

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Was haben die Nazis gemacht?

Hitler und die Nazis haben
viele schlimme Dinge getan.
Sie haben den 2. Welt-Krieg angefangen.
Und gegen viele Länder gekämpft.
Sie haben sehr viele Menschen ermordet.
Zum Beispiel:

  • kranke und behinderte Menschen
  • Juden
  • Sinti und Roma
  • Homo-Sexuelle
    Das heißt:
    Ein Mann liebt einen Mann.
    Oder eine Frau liebt eine Frau.
  • Menschen mit anderen Haut-Farben und
  • Menschen, die gegen die Nazis waren.

Sie wurden an verschiedene Orte gebracht.
Zum Beispiel in Lager.
Dort wurden sie getötet.

[Bild: Gerhard Eichstätter/pixelio.de]

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Was ist Euthanasie?

Das Töten von Menschen mit einer Krankheit
oder Behinderung nennt man Euthanasie.
Das spricht man so: Eu-ta-na-sie.
Es ist ein griechisches Wort.
Und es bedeutet: schöner Tod.

Die Nazis haben gesagt:
Kranke und behinderte Menschen sind eine Last.
Weil sie Unterstützung brauchen.
Und viele nicht arbeiten können.
Deshalb sind kranke
und behinderte Menschen wertlos.
Das ist falsch.
Niemand ist wertlos.

Das Wort Euthanasie haben auch die Nazis benutzt.
Deshalb möchten viele das Wort Euthanasie heute nicht mehr sagen.
Dafür sagen sie lieber: Aktion T4.

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Was ist die Aktion T4?

Aktion T4 ist eine Abkürzung.
Es steht für Aktion Tiergartenstraße 4.
Die Tiergarten-Straße ist eine Straße in Berlin.
In Haus­ Nummer 4 haben die Nazis
die Morde an Kranken
und Menschen mit Behinderung geplant.
Hier war das T4-Büro.

Wer hat die Morde an Menschen mit Behinderung geplant?

2 Männer haben die Morde geplant:

  • Karl Brandt. Er war Hitlers Arzt.
  • Philipp Bouhler.
    Er war ein wichtiger Mann in der Nazi-Partei.

Beide Männer waren sehr mächtig.
Sie hatten viel zu bestimmen.
Sie haben sich noch mehr Ärzte gesucht.
Insgesamt haben 40 Ärzte
für das T4-Büro gearbeitet.
Diese Ärzte haben die behinderten
und kranken Menschen nie gesehen.
Sie haben nur die Melde-Bögen gesehen.
Darauf standen Informationen
über jeden Einzelnen.
Dann haben sie entschieden:

Wer leben darf und wer sterben soll.
Dabei waren 2 Fragen wichtig:

  • Wird der Mensch wieder gesund?
  • Kann er wieder arbeiten?
Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Wie wurden Menschen mit Behinderung getötet?

Das T4-Büro hat 6 Tötungs-Anstalten eingerichtet.
Eine war in Österreich.
Die anderen 5 waren in Deutschland.
Die Tötungs-Anstalten wurden
Pflege-Anstalten genannt.
Das war falsch.

Kranke und behinderte Menschen wurden
dort nicht gepflegt.
Sie wurden ermordet.
Zuerst wurden sie mit Gift-Spritzen getötet.
In den späteren Jahren mit Gas.
Denn das ging schneller.
In der Nazi-Zeit wurden in Europa
viele Menschen getötet.
Es waren bis zu 300-Tausend Kranke
und Menschen mit Behinderung.

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Wie haben die Familien von den Morden erfahren?

Die Familien haben einen Brief bekommen.
In den Briefen standen Lügen.
Oft wurde gesagt:
Die Angehörigen sind
an einem Herz-Infarkt gestorben.
Oder an einer Lungen-Entzündung.
Oft stimmte auch der Ort nicht.
So sollten die Morde geheim gehalten werden.

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Wie erinnern wir uns an die Opfer?

Die Büros in der Tiergartenstraße 4 in Berlin
wurden im Krieg zerstört.
Jetzt ist dort ein Konzert-Saal.
Daneben gibt es auch eine Gedenk-Stätte.
Hier wird an die Opfer der Aktion T4 erinnert.
Die Gedenk-Stätte gibt es seit dem Jahr 2014.
Außerdem gibt es jedes Jahr Gedenk-Tage.
Im nächsten Text lesen Sie:
Wann die Gedenk-Tage sind.

[Bild: imageworld24/pixelio.de]

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit

Welche Gedenk-Tage gibt es?

Es gibt 2 Gedenk-Tage:

Am 27. Januar 1945 wurde
das Vernichtungs-Lager Auschwitz befreit.
In Auschwitz wurden sehr viele Menschen
von den Nazis getötet.
Befreit heißt:
Die Nazis wurden besiegt.
Auschwitz wurde geschlossen.

Darum ist der 27. Januar ein Gedenk-Tag.
Jedes Jahr erinnern wir uns an die Opfer der Nazis.
Die Lebenshilfe erinnert besonders an
die kranken und behinderten Menschen.

Auch am 4. September ist ein Gedenk-Tag.
Die Aktion T4 begann im September.
Darum erinnern wir uns dann besonders
an die ermordeten Menschen
mit Behinderungen und
psychischen Erkrankungen.

[Bild: Alipictures/pixelio.de]

Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit