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Um älteren Klient*innen den Übergang ins Rentenalter zu erleichtern, wurde bei der Lebenshilfe Freising 2012 der

Arbeitskreis Rentner*innen

ins Leben gerufen. Der Ursprungsgedanke, der vor zehn Jahren von Martina Neumaier, der damaligen Bereichsleitung, initiiert wurde, war es, einen sanften Übergang für Menschen zu schaffen, die aus der Werkstatt ausscheiden.

Arbeitskreis Rentner*innen: Übergang ins Rentenalter erleichtern und Gemeinschaft stärken

Neumaier bat daraufhin Jeanette Buchberger, eine Kollegin des Fachdienstes, diesen Arbeitskreis zu leiten. Zusammen mit einem Sozialdienst der Isar-Sempt-Werkstätte (ISW), einer Kollegin einer Arbeitsgruppe, Elisabeth Mayer als Elternbeirätin und Jeanette Buchberger, wurde daraufhin ein Konzept entwickelt, das sich bis heute bewährt hat.

Bedarfsanalyse und erste Schritte

Die Notwendigkeit für einen solchen Arbeitskreis ergab sich aus der steigenden Zahl älterer Menschen bei der Lebenshilfe und deren Herausforderung, abrupt aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Um einer möglichen „Leere“ nach dem Ende der täglichen Arbeit entgegenzuwirken, wurden Angebote geschaffen, die bereits etwa fünf Jahre vor Rentenantritt proaktiv eingesetzt werden können und auch sollten. Diese Angebote umfassen Aktivitäten wie Kochen, Wandern, Bibliotheksbesuche und vieles mehr, um neue Hobbys zu entdecken und eine erfüllte Rentenzeit zu gewährleisten. Zudem wurde ein Stammtisch ins Leben gerufen, der den Austausch zwischen den Mitarbeiter*innen der Werkstatt und den Klient*innen der Wohnhäuser fördert und neue Interessen außerhalb der Arbeitswelt erschließt.

Vielfältige Veranstaltungen und halbjährliche Programme

Monatlich findet ein Stammtisch statt, der abwechselnd am Vormittag und Nachmittag abgehalten wird. „Die Vormittags-Stammtische werden hauptsächlich von Rentner*innen besucht, während an den Nachmittags-Stammtischen sowohl Rentner*innen als auch „Noch-Nicht-Rentner*innen“ teilnehmen“, erklärt Josef Pischetsrieder, Mitarbeiter des Zentralen Fachdienstes bei der Lebenshilfe Freising, der die Einladungen zu den Stammtischen versendet. Darüber hinaus gibt es weitere Angebote in den Wohnhäusern und der ISW sowie diverse Ausflüge. Zu den Aktivitäten des Arbeitskreises Rente gehören zum Beispiel Besuche der Rentner*innen in der ISW, spazieren gehen, Grillen, Biergartenbesuche, Besuche in barrierefreien Cafés und gemeinsame Veranstaltungen mit der OBA.

Mitbestimmung der Rentner*innen

Die Angebote des Arbeitskreises werden in halbjährlichen Besprechungen festgelegt, bei denen Vertreter*innen aus den Wohneinrichtungen, der ISW und der OBA die Wünsche der Teilnehmenden einbringen. Basierend auf diesen Besprechungen wird das Halbjahresprogramm erstellt und unter anderem in LENADI, dem Leichten Nachrichtendienst der LH Freising, veröffentlicht. Die Rentner*innen haben somit die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen aktiv einzubringen und an der Gestaltung der Angebote mitzuwirken.

Der Arbeitskreis Rente versteht sich nicht als vollwertiges Freizeitprogramm, sondern als Ergänzung zu den Angeboten der OBA und den internen Angeboten der Wohneinrichtungen. Die OBA bietet ein vielfältiges Programm für Senior*innen, das sehr empfehlenswert ist. Der Arbeitskreis Rente plant und führt Unternehmungen und Ausflüge in Abstimmung mit der OBA durch. Viele der Angebote finden in den Wohneinrichtungen statt, was eine gute Gelegenheit bietet, frühere Arbeitskolleg*innen wiederzutreffen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Herausforderungen und Teilnehmerzahlen

Menschen mit Behinderung haben im Alter oft mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen wie Menschen ohne Behinderung, wie z.B. „dicke Füße“ und Knieschmerzen. Es ist generell schwer, barrierefreie Angebote zu finden. „Die Teilnehmendenzahlen bei uns variieren je nach Veranstaltung“, ergänzt Pischetsrieder. „Beim Stammtisch sind es zwischen fünf und 20 Personen, beim Grillfest in Moosburg waren letztes Jahr 30 Personen dabei, und bei manchen Nachmittags-Stammtischen sind es auch mal nur vier Personen.“ Das tut der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Die Veranstaltungen werden meist von Kolleg*innen der jeweiligen Wohneinrichtungen geleitet.

Motivation und Erfolg des Arbeitskreises

Die Motivation, die Angebote des Arbeitskreises aufrechtzuerhalten, liegt in der positiven Resonanz der Teilnehmenden. Besonders nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig solche Begegnungsmöglichkeiten sind. Der Arbeitskreis Rente schafft Räume für den Erfahrungsaustausch und die Gemeinschaft, „was von den Teilnehmenden sehr geschätzt wird und gut funktioniert“, so Pischetsrieder.

Damit hat sich der Arbeitskreis Rente zu einem wertvollen Bestandteil der Lebenshilfe-Freising-Gemeinschaft entwickelt und trägt enorm dazu bei, den Übergang ins Rentenalter zu erleichtern und eine erfüllte Rentenzeit zu ermöglichen. Hauptanliegen bleiben die Begegnungen und der Austausch mit zukünftigen Rentner*innen. Die regelmäßigen Treffen und Aktivitäten fördern das Miteinander und helfen zudem, dass sich Menschen, die sich aus den Augen verloren haben, erneut treffen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen können.

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