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Das Leben mit Beeinträchtigungen ist oftmals eine Herausforderung – für Betroffene genauso wie für deren Familien. Genau hier setzt die Lebenshilfe Freising mit den

Angeboten der Offenen Hilfen

an. Die vielfältigen Hilfen eröffnen Menschen mit Beeinträchtigungen die Möglichkeit, ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten, Hürden zu überwinden und neue Freiheiten zu entdecken, manchmal auch zu erobern.

Offene Hilfen der Lebenshilfe Freising: Unterstützung, die bewegt

Ob Freizeitassistenz, rechtliche Betreuung oder Schulbegleitung – jede Form der Begleitung / der Assistenz ist darauf ausgerichtet, den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Doch was genau steckt hinter den Offenen Hilfen? Und wie kann sie das Leben der Menschen ganz praktisch verändern? Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Angebote der Offenen Hilfen und ihre Wirkung im Alltag.

OBA (Offene Behindertenarbeit): Türen öffnen – neue Wege gehen

Die Offene Behindertenarbeit bietet weit mehr als bloße Freizeitbeschäftigungen. Sie ist der Schlüssel zu neuen Erfahrungen, Freundschaften und einem aktiven, erfüllten Leben. Ob kreative Workshops, spannende Ausflüge oder sportliche Aktivitäten – die OBA sorgt dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen mehr Möglichkeiten haben, sich auf Neues einzulassen. Immer mehr Kooperationen mit Vereinen und anderen Institutionen des Sozialraumes schaffen gemeinsame Erlebnisse und ebnen den Weg für eine inklusivere, offenere Gesellschaft.

Eine breite Auswahl an Freizeit- und Bildungsangeboten für jedes Alter wird im Programm der Offenen Hilfen veröffentlicht

Ein Beispiel:

Die Gartelgruppe der OBA hat immer wieder gemeinsame Aktionen mit Knollen und Co e.V. Diesmal half die Gruppe bei der Apfelernte vor Ort. Aus den frischen Äpfeln wurde dann ein toller Apfelsaft gemacht. Gemeinsame Pläne für nächstes Jahr wurden auch schon wieder besprochen.

Alle hatten einfach eine gute Zeit zusammen, trotz Regenwetter.

FuD (Familienunterstützender Dienst) – Mal eine Pause einlegen

Für Familien, die tagtäglich die Betreuung eines Angehörigen mit Beeinträchtigung stemmen, kann der Alltag schnell zur Belastungsprobe werden. Der FuD (Familienunterstützende Dienst) kann ggf. wertvolle Unterstützung bieten. Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen werden je nach Erfahrung in Familien vermittelt mit der Idee, dort durch die Betreuung der Angehörigen mit Beeinträchtigung zeitweise zu unterstützen. Die Suche nach einer Betreuungsperson kann ggf. etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aktuell unterstützen ca. 65 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen die Angebote der OBA und des FUD. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen werden zu Beginn geschult und haben die Möglichkeit, ihr Wissen zu bestimmten Themen laufend auszubauen.

So konnte der FuD z.B. konkret bei einer Familie durch die Vermittlung einer Person die Betreuung an einem festen Abend in der Woche sicherstellen. Das alleinerziehende Elternteil kann somit in dieser Zeit den eigenen Interessen nachgehen und weiß, dass das Kind in dieser Zeit gut betreut wird.


Beratung:  Wege gemeinsam finden und Informationsaustausch ermöglichen

Beratung spielt eine zentrale Rolle, um Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörigen Orientierung und konkrete Unterstützung in verschiedensten Lebensbereichen zu bieten. Sie umfasst eine bedarfsgerechte und individuelle Begleitung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Ratsuchenden orientiert. Hauptbereiche der Beratung sind: Alltagsbewältigung, gesetzliche Ansprüche wie z. B. Pflegegeld, Sozialhilfe, Eingliederungshilfe, Freizeit und Teilhabe, psychosoziale Beratung und sexuelle Bildung. Auch bieten wir gerne Beratung bei der Einführung von inklusiven Angeboten im Sozialraum.

Sehr regelmäßig werden in der Praxis z.B.  Anfragen zur Beantragung eines Pflegegrades gestellt. Dies kann eine große Unterstützung im Alltag sein, da die Anerkennung auch konkrete Leistungen mit sich bringt und somit sogar ausschlaggebend für die individuelle Lebensweise sein kann.


Rechtliche Betreuung / Betreuungsverein

Die rechtliche Betreuung ist die gesetzliche Vertretung eines volljährigen Menschen, der aufgrund von Krankheit oder Behinderung seine Angelegenheiten nicht selbst regeln kann. Sie ist vom Betreuungsgericht auf Zeit eingerichtet und unterstützt Betreute, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.

Oft übernehmen Familienangehörige diese Aufgabe. Vom Betreuungsgericht werden nur dann Berufs- oder Vereinsbetreuer*innen bestellt, wenn keine geeignete, ehrenamtlich tätige Person aus dem nahen sozialen Umfeld (Angehörige, Freund*innen) gefunden werden kann oder die Komplexität der Aufgabe Ehrenamtlichen nicht zumutbar wäre.

Betreuungsvereine haben den Auftrag, ehrenamtliche rechtliche Betreuer*innen zu gewinnen, sie in ihre Aufgaben einzuführen, fortzubilden und sie bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu beraten und zu unterstützen.

Schulbegleitung / Individualbegleitung: Gleiche Chancen für alle

Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung erhalten durch ihre Schulbegleiter*innen die Unterstützung, die sie brauchen, um erfolgreich am Schulalltag teilnehmen zu können. Aktuell unterstützt der ambulante Dienst vor allem die Teilhabe in der Schule im Bildungszentrum in der Gartenstraße (BiG). Die Nachfrage nach Schulbegleitungen nimmt stetig zu.

So benötigt z.B. eine Person mit Autismus eine Schulbegleitung, damit im Schulalltag auf deren individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Eine Unterstützung beim Lernen, wie auch bei der Kommunikation mit anderen Mitschüler*innen ist hier von großer Bedeutung im Schulalltag und für die Entwicklung ausschlaggebend. Die Schulbegleitung leistet hierbei einen wichtigen Beitrag.

Freizeitassistenz: Den eigenen Weg gehen

Jeder Mensch hat individuelle Interessen.

Doch oft fehlt es an notwendigen Kapazitäten für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen, um diese Wünsche auch tatsächlich ausleben zu können. Hier kommt die Freizeitassistenz ins Spiel: Sie macht es möglich, Hobbys nachzugehen, spontane Unternehmungen zu planen oder kulturelle Highlights zu erleben. Wir sind gerade dabei, diesen Dienst in den Offenen Hilfen zu erweitern.

Ein junger Mann bei den Offenen Hilfen ist z.B. ein begeisterter Tänzer. Ein Tanzangebot eines Vereines vor Ort passte perfekt. Der Freizeitassistent begleitet die Teilnahme an diesem Kurs bereits seit Jahren wöchentlich. Hierdurch kann dieses Hobby des jungen Mannes auch tatsächlich unabhängig ausgelebt werden.


Fazit: Mehr als nur Hilfe – eine Brücke zu neuen Möglichkeiten

Die Offenen Hilfen der Lebenshilfe Freising sind weit mehr als reine Unterstützung.

Wir wollen gemeinsam mit und für Menschen mit Beeinträchtigungen neue Perspektiven schaffen, Teilhabe ermöglichen und das Selbstbewusstsein aller stärken. Ganz gleich, ob durch Begegnung, Beratung, Freizeitassistenz, Schulbegleitung oder rechtliche Betreuung.

Die Offenen Hilfen haben ihren festen Standort in der Finklusion in der Finkenstr. 31 in Lerchenfeld. Dort finden regelmäßig unterschiedliche Angebote, Austauschmöglichkeiten und Feste statt. Auch haben wir spezielle Angebote für Eltern, Angehörige und Betreuer*innen.

Aktuell finden Sie diese unter OHA (Offfene Hilfen Angebote für Eltern, Angehörige und Betreuer*innen r).


Fachbereichskoordination:

Saskia Bichlmeier

Saskia.bichlmeier@lebenshilfe-fs.de

Tel.: 08161 / 547 46 25

Bleiben Sie informiert auf:

[Bildnachweise: Titelbild - S. Hofschlaeger/pixelio.de, 1./7./8. Bild - Lebenshilfe Freising, 2./3./4./5./6. Bild - Lebenshilfe/David Maurer]

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