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Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des

Bildungszentrums Gartenstraße

fanden am Samstag, den 02. Juli 2022, eine Feierstunde mit Ehrengästen sowie ein buntes inklusives Sommerfest statt. Zahlreiche gut gelaunte große und kleine Gäste ließen sich das bunte Programm bei bestem Kaiserwetter nicht entgehen.

Zehn Jahre BiG - "So ein Zirkus!"

Annette Martin, Gesamtleitung des BiG und Leitung der Heilpädagogischen Tagesstätte, eröffnete nach einem schwungvollen Marsch der Quintettbesetzung der Stadtkapelle Freising zusammen mit ehemaligen Schüler*innen den Festakt:

"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, hochverehrtes Publikum,

wir freuen uns sehr, Sie heute einzuladen in eine andere Welt, in die Welt der Jongleure, Zauberer, Clowns und Musikanten. Herzlich Willkommen bei unserem Jubiläums-Sommerfest '10 Jahre BiG - so ein Zirkus!'

Lassen Sie sich mitnehmen und verzaubern. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie Spaß bei Speis und Trank und all unseren Mitmachaktionen.

Hereinspaziert! Manege frei!"

Martin dankte allen Mitarbeiter*innen im BiG, die mit großer Freude und Enthusiasmus an der Gestaltung des Festes mitgewirkt hatten. Besonders Inge Hofstetter wurde als Organisatorin mit einem Blumenstrauß bedacht. "Wir wünschen uns ein unverkrampftes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung", schloß Martin ihre Begrüßung ab.

"Was hier gelebt wird, ist Integration, ist gelebte Bildung!" - Mit diesen Worten würdigte Landrat Helmut Petz das BiG zu seinem zehnjährigen Jubiläum. Mit über 13 Mio. Euro unterstützte der Landkreis die Lebenshilfe sehr bei der Vorfinanzierung für den Schulbereich und ermöglichte so überhaupt erst den Neubau des Bildungszentrums Gartenstraße. Mittlerweile ist der Verwendungsnachweis komplett geprüft und rechtsverbindlich. Damals hat die Lebenshilfe die staatlichen Zuschussraten an den Landkreis abgetreten und somit erfolgte die Rückzahlung der Vorfinanzierungsmittel an den Landkreis. Für die Lebenshilfe war dadurch eine äußerst zinsgünstige Vorfinanzierung der Baukosten möglich.

Der Landkreis sicherte dem BiG auch in Zukunft seine volle Unterstützung zu. Petz zeigte sich "froh, dass wir im Landkreis so eine Einrichtung haben".

Auch Vorstandsvorsitzende Monika Haslberger sprach von einem "Meilenstein" für die Lebenshilfe, da mit dem Bau des BiG die Voraussetzung geschaffen worden sei, die Teilnahme von Kindern mit und ohne Behinderung zu fördern.

Was ist das Bildungszentrum Gartenstraße – kurz BiG – eigentlich? Unser Haus besteht aus

  • einer Schwimm- und Turnhalle, die – abseits von Corona – auch fremdvermietet wurden,
  • einer integrativen Krippe mit zwei Gruppen,
  • einem mobilen sonderpädagogischen Dienst, der Schüler*innen in Regelschulen betreut,
  • einer heilpädagogischen Tagesstätte mit medizinischem Fachdienst für Gruppen im und auch außerhalb des Hauses,
  • einem integrativen Hort mit zwei Gruppen,
  • einer Vorschulstufe (SVE im Vorschulalter) mit vier Klassen / Gruppen – bei uns HPK genannt -sowie
  • dem Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung – Schule mit Profil Inklusion mit Klassen im Haus und Partnerklassen außer Haus.

Chronik des BiG:

  • 1968: Eröffnung Fröbelschule und Tagesstätte im Alten Schulhaus in Neustift
  • 1972: Umzug Fröbelschule mit Tagesstätte ins alte Medizinische Krankenhaus Freising
  • 1977: Eröffnung Neubau Fröbelschule und Heilpädagogische Tagesstätte in der Gartenstraß 42
  • 2012: Eröffnung Neubau BiG in der Gartenstraße 42
  • 2015: Förderschule im BiG wird Inklusionsschule

Während es zunächst viele Diskussionen gab, ob nicht eine Sanierung des alten Bestandsgebäudes sinnvoller wäre als ein kompletter Neubau, hat sich die Lebenshilfe nach reiflicher Überlegung und zahlreicher Analysen im Vorfeld dazu entschlossen, das Bildungszentrum Gartenstraße komplett neu zu entwerfen – u.a. die vorhandenen Versorgungsleitungen waren einfach zu veraltet. So wurde das Schulhaus mit HPT, Krippe, HPK und Hort neu geplant und gebaut; Turnhalle und Schwimmbad hingegen wurden erfolgreich saniert.

Die Lebenshilfe Freising steht für Teilhabe und Inklusion. Um den Inklusionsgedanken weiter auszubauen, konnte der Verein zusammen mit dem Bezirk und weiteren Kostenträgern neben dem Förderzentrum auch - wie oben bereits erwähnt - den Bau einer Integrativen Krippe, eines Heilpädagogischen Kindergartens, einer Heilpädagogischen Tagesstätte sowie eines Integrativen Horts realisieren. Damit können die Kinder und Jugendlichen unter einem Dach „zuhause“ sein und „groß“ werden.

Besonderen Dank bei der Umsetzung des Neubaus sprach Haslberger nicht nur dem Landkreis für die Vorfinanzierung aus, sondern auch den damals verantwortlichen Projektbeteiligten: "Neben unserem 'Allrounder' Karl Toth vom Büro Wacker mit dem gesamten 'Wacker-Team' möchte ich allen Fachprojektanten – natürlich unserem Projektsteuerer, Helmut Grepmair – und last but noch least dem gesamten „BiG-Team“ unter der Leitung von Frau Hildegard Waldinger und den Kolleginnen und Kollegen aus den Verwaltungseinheiten danken. Natürlich gäbe es noch viel mehr zu erwähnen… Sie alle haben mit viel Einfühlungsvermögen, Know-how und unzähligen Gesprächen den Neubau über die Bühne gebracht."

Aber auch der Regierung von Oberbayern gebührt großer Dank. Mit dem dortigen Sachgebiet 44 konnte der Verwendungsnachweis (der bei einem gemischten Bauvorhaben – Schule, HPT, etc.) tatsächlich nicht einfach war, kritisch-konstruktiv abgewickelt werden.

Dass die Sommerfeste im BiG schon immer "offene Feste für die ganze Nachbarschaft" gewesen seien, betonten Annette Martin und Schulleiter Björn Zaddach in ihrer Rede. Es solle Inklusion nach innen und nach außen angestrebt und gelebt werden. Dass die vergangenen zehn Jahre jedoch nicht immer nur Eitel Sonnenschein gewesen seien, wurde aber auch nicht unter den Tisch gekehrt und das Platzproblem im Haus sowie die langen Wartelisten für die HPT angesprochen. Auch die Suche nach geeigneten externen Partnern gestalte sich schwierig, so Martin.

"Dieses große Gesamtkunstwerk BiG ist einem Zirkus gar nicht so unähnlich", stellte Annette Heinz vom Elternbeirat in ihrer Rede fest. Während das BiG das große Zirkuszelt und die BiG-Familie die Zirkusfamilie sei, fänden täglich von 8:00 bis 16:30 Uhr die Zirkusvorführungen statt, bei denen das Wohl der Kinder mit ihren unterschiedlich großen "Rucksäckchen" ganz oben stehe. Der Ansporn, täglich alles für die Kinder zu geben, fuße auf dem Engagement der Beschäftigten und deren persönlichem Einsatz, auf dem Elternbeirat als Sprachrohr der Kindern und der Kultur der riesigen Wertschätzung eines jeden in der BiG-Zirkusfamilie. "Genießen Sie den Zirkus in all seinen Facetten", forderte Heinz die Besucher*innen auf.

Das bunte Sommerfest wurde mit zahlreichen Attraktionen wie zwei Zirkusvorstellungen im Garten, einem Auftritt der Line-Dance-Gruppe "Isar Stompers" in der Aula, einer musikalischen Einlage der Street Groove Bank "SAFADO" sowie einer Musikdarbietung der Klasse MS1 im Garten untermalt. Ein Feuerwehr- sowie ein Polizeiauto auf dem Parkplatz sorgten für zusätzliche Begeisterung bei den Kleinen - aber auch den Großen.

Kulinarisch und spieltechnisch blieb niemand auf der Strecke: Vom Dosenwerfen zur Hüpfburg, von Steaksemmeln zum Couscous, von Kinderschminken zum Einradfahren, von der Ampertalbahn bis zum Brezalschnappen und von Cocktails bis zu Clowns war alles geboten, was das (Kinder-)Herz begehrt. Der strahlende Sonnenschein tat sein Übriges, um zu einem bunten, inklusiven Fest voller Spaß und Gelächter beizutragen.

Auf die nächsten zehn Jahre, liebes BiG!

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