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Schon 1999 beschäftigte sich der Vorstand der Lebenshilfe Freising e.V. zusammen mit externen Experten in mehreren Sitzungen mit dem Thema

„Gründung einer Stiftung“

Nachdem die Mitgliederversammlung dann im Oktober 2001 diesen Beschluss tatsächlich gefasst hatte, konnte die Stiftung Lebenshilfe Freising im Juni 2002 gegründet werden. Seitdem arbeiten Stiftungsrat und Stiftungsvorstand unermüdlich daran, den Verein abzusichern und für das Wohl von Menschen mit Behinderung einzustehen.

20 Jahre Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung - 20 Jahre Stiftung Lebenshilfe Freising

Im Gespräch berichten Monika Haslberger, Mitglied im Stiftungsrat, und Andreas Huber, Vorsitzender des Stiftungsrats, über persönliche Highlights und Herausforderungen in den vergangenen 20 Jahren.

Wie lange sind Sie bereits Mitglied im Stiftungsrat und wie sind Sie dazu gekommen?

Monika Haslberger: Als Vorsitzende des Lebenshilfe Freising e.V. bin ich nach der Satzung der Stiftung zusammen mit meinem Stellvertreter Robert Wäger Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung. Also sind wir beide von Anfang an dabei.

Andreas Huber: Ich bin ebenso seit Gründung der Stiftung im Stiftungsrat vertreten. Nachdem ich schon zusammen mit dem damaligen Geschäftsführer der Lebenshilfe, Franz Burger, die Gründung vorbereitet hatte, bin ich dann auf Anfrage sozusagen direkt „ins Boot gestiegen“.

Gab es Meilensteine für Sie in den letzten 20 Jahren?

Haslberger: Ein wichtiger Meilenstein war die Errichtung des Wohnhauses in der Johannisstraße in Freising, das im Jahr 2007 fertiggestellt wurde und in dem 26 Menschen mit Behinderung ihr Zuhause gefunden haben.

Huber: In diesem Zusammenhang freut es mich persönlich sehr, dass die Schulden für das Wohnhaus Johannisstraße bereits zurückgezahlt werden konnten und sich das ursprüngliche Stiftungskapital bereits verdoppelt hat. Damit hat die Stiftung eine solide Basis für zusätzliche Aufgaben und Projekte gewonnen.

Haslberger: Weitere Highlights waren und sind für mich auch die mittlerweile sehr bekannten Benefizveranstaltungen wie allen voran der Lebenslauf, aber auch das Schafkopfturnier, Benefizkonzerte oder Golfturniere.

In der Stiftungssatzung heißt es: "Zweck der Stiftung ist die Förderung behinderter, insbesondere geistig behinderter Menschen dahingehend, dass sie alle für sie notwendigen Hilfen erfahren und in sozialer Integration mit Nichtbehinderten ihre Selbstverwirklichung finden." Wie wird diese Förderung konkret umgesetzt?

Haslberger: Neben dem schon erwähnten Wohnhausbau unterstützte die Stiftung in den vergangenen Jahren Angebote und Einrichtungen der Lebenshilfe. Als Beispiele nenne ich die finanzielle Unterstützung unserer Frühförderstellen, in denen Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderung gefördert werden, die Unterstützung von Familien für Freizeitmaßnahmen ihrer Kinder oder die Unterstützung aus Mitteln des Sozialfonds für wichtige Maßnahmen oder Anschaffungen für unsere Menschen mit Behinderung, die nicht auf andere Weise finanziert werden.

Welche Schwierigkeiten musste die Stiftung bislang handeln?

Halsberger: Schwierigkeiten gab es eher in dem Sinne, dass wir auf Grund der Pandemie unsere jährlichen sehr beliebten Benefizveranstaltungen – wie eben zum Beispiel unser Schafkopfturnier und unseren Lebenslauf – nicht in dem gewohnten Umfang oder gar nicht durchführen konnten. Wir haben da zum Teil sehr gute digitale Lösungen gefunden, aber es fehlt dann ja doch die persönliche Begegnung. Ich wünsche mit sehr, dass wir nach dem Abklingen der Pandemie wieder an die Erfolge dieser Events anschließen können.

Wo sehen Sie die Stiftung zu ihrem 30-jährigen Jubiläum 2032?

Huber: Die Stiftung wird auch in den nächsten Jahren die Wohnheim-Infrastruktur in der Region Freising-Moosburg zusammen mit dem Verein Lebenshilfe stärken. Ich hoffe, dass es gelingt, in einem weiteren Projekt Wohnraum für Menschen mit Behinderung, vielleicht auch für deren Betreuungskräfte, zu schaffen.

Erwarten Sie dann besondere Herausforderungen in den nächsten Jahren?

Huber: Die Ukraine-Krise beziehungsweise der Krieg in der Ukraine werden nicht nur für die öffentlichen Finanzen und die Kostenträger im Bereich Behindertenhilfe zur Herausforderung, sondern auch für alle gemeinnützigen und wohltätigen Institutionen. Ich fürchte die gegenwärtig erkennbare inflationäre Entwicklung. Alles wird teurer, nicht nur die Nahrungsmittel und die Energie, auch viele Dienstleistungen. Wir können nur hoffen, dass wir weiterhin bei der Stiftung Vieles mit Spendenmitteln und Zuschüssen ausgleichen können.

Haslberger: Gerade da wir in den letzten Jahren von Einigem – zu nennen sind hier natürlich Corona und die Ukraine-Krise – unerwartet getroffen wurden und das auch alles schlecht vorhersehbar ist, bin ich äußerst dankbar, dass viele unserer Spender*innen uns dennoch treu geblieben sind. Durch Krisen kommen wir immer nur, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.

Herzlichen Dank für Ihre interessanten Einblicke in die Arbeit der Stiftung und natürlich: Alles Gute zum Geburtstag! Sind denn eigentlich konkrete Feierlichkeiten geplant?

Huber: In der gegenwärtigen Zeit wird es wohl eher eine stille Freude und ein Treffen mit den alten Weggefährten aus Stiftungsrat und -vorstand werden.

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