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Mein Name ist Andrea Auerhammer und ich habe die

Hauswirtschaftliche Leitung

in der Integrativen Kindertagesstätte Bunte Arche in Eching inne. Mein Schwerpunkt liegt seit 28 Jahren auf der Speisenzubereitung.

Berufe im Blick: Andrea Auerhammer, Hauswirtschaftliche Leitung bei der Lebenhilfe

Seit die Bunte Arche am 9. September 1996 eröffnet wurde, arbeite ich dort in der Küche. Zusammen mit einem Außenarbeitsplatz der Isar-Sempt-Werkstätten und einer weiteren Küchenhilfe bin ich für die hauswirtschaftliche Führung des Hauses, den Einkauf und alles, was rund um die Küche zu erledigen ist, zuständig.

Dabei bin ich als Quereinsteigerin zur Lebenshilfe gekommen: Meine Lehre habe ich als Konditoreiwarenverkäuferin absolviert. Die Ausbildung war aber quasi eine "Rundum-Lehre", in der ich sowohl für den Service, als auch für die Wäsche, die Backstube, die Küche und auch das Kinderhüten zuständig war. Die Liebe zum Kochen und Backen habe ich von zuhause mitbekommen. Bis meine Kinder geboren wurden, habe ich im Einzelhandel gearbeitet. Dann wurde in Eching eine Hilfskraft als Krankheitsvertretung gesucht und ich bin eingesprungen. Nachdem der neue Kindergarten "Bunte Arche" gebaut wurde, hat mich die Gemeinde für den dort gesuchten Posten empfohlen - und ich wurde von der Lebenshilfe Freising genommen. Die Lebenshilfe ist für mich als Arbeitgeber sehr wichtig, weil man neben dem eigentlichen Job auch Kontakt mit Dingen bekommt, die neu sein können; wie bei mir zum Beispiel der Kontakt mit Kindern mit Behinderung.

Ein ganz normaler Arbeitstag

An einem ganz normalen Arbeitstag werfe ich bereits gegen 7 Uhr morgens die erste Waschmaschine an. Anschließend verschaffe ich mir einen Überblick, was heute anfällt, was wir kochen und so weiter. Gegebenenfalls husche ich vorher schon zum Metzger, um noch einzukaufen. Dann checke ich meine Mails. Bevor wir zu kochen anfangen, heißt es abzuklären, wer alles da ist und für wie viele Personen ein Mittagessen benötigt wird. Zwischendrin nehme ich natürlich auch Lieferungen an, gebe Bestellungen auf und suche nach neuen Rezepten. Bei uns in der Bunten Arche dürfen sich die Kinder auch Gerichte wünschen und wir versuchen, diesen Wünschen nach Möglichkeit nachzukommen. So ergibt sich auch oft das "Rezept des Monats", das wir auf der Homepage veröffentlichen. Neben dem Kochen machen wir auch die Küchen- und Grundreinigung komplett selber. Gegen 13 Uhr endet dann mein Arbeitstag. Insgesamt arbeite ich 30 Stunden in der und für die Bunte Arche. Bereits die zweite Legislaturperiode habe ich nun eine vier-Stunden-Freistellung für den Betriebsrat.

Weniger Essen lassen wieder mehr Zeit für hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Zwischenmenschliches

In unseren Hochzeiten haben wir in der Bunten Arche täglich bis zu 230 Essen gekocht; damals mit zwei Außenarbeitsplätzen und einer Küchenhilfskraft. Wir waren zuständig für die Mittagsverpflegung der Bunten Arche, des IK Am Veitshof, des IK Moosschifferl und noch des Kindergartens St. Georg. Mit diesen Mengen stößt man unweigerlich an seine Grenzen, für Hauswirtschaft bleibt da auch keine Zeit mehr. Jetzt, mit 50-55 Essen täglich, habe ich wieder viel mehr Kapazitäten für die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in Eching und bin auch wieder viel näher an den Kindern dran. Sie freuen sich, wenn ich sie beim Namen nennen kann und ich freue mich, wenn sie mir ihr Vertrauen schenken und über sich erzählen. Ein "Guten Morgen, Frau Auerhammer" von den Kleinen motiviert mich sehr, meiner Arbeit täglich gerne nachzugehen. Ich nehme die Kinder wichtig - und sie merken das. Wir sind in der Bunten Arche ein sehr gutes Team und in der Küche läuft es harmonisch ab. Das ist mir wichtig.

An meiner Arbeit "mog i eigentlich ois"! Da wir hier ein sehr beständiges Team sind, weiß man, wie die Leute ticken und man fühlt sich gut aufgehoben. Ich habe hier schon acht Leitungswechsel mitgemacht - und bin immer noch da. Das ist für mich ein Zeichen, dass man meiner Arbeit vertraut und mich wertschätzt. Es darf unter Mitarbeitenden schon mal "rauschen", aber dann muss es auch wieder gut sein. Womit ich nicht umgehen kann, das ist Sprunghaftigkeit. Wenn zum Beispiel schon was vorbereitet ist und dann doch wieder alles anders sein soll. Das kommt in der Küche natürlich manchmal vor, dass uns zu spät etwas weitergegeben wird oder Termine nicht früh genug kommuniziert werden. Aber generell "samma eigentlich flexibel".

Veränderung der Arbeit im Laufe der Zeit

Im Gegensatz zu früher nimmt die PC-Arbeit heute sehr viel mehr Raum ein. Seit Corona kann ich mich dank der Homeoffice-Möglichkeit immerhin auch mal zurückziehen, wenn ich viel Bürokratie zu erledigen habe. Diese Bürokratie nimmt auf das ganze Haus gesehen mittlerweile sehr viel mehr Zeit und Raum ein, als das zu meinen Anfangszeiten noch der Fall war. Ich würde fast so weit gehen, zu sagen, dass die Kinder heute "in ihre Arbeit" gehen, so viele Termine, wie sie manchmal über den ganzen Tag verteilt wahrnehmen (müssen). Das ist schon sehr anders geworden.

Aktive Mitarbeit im Betriebsrat

Um "unsere" Berufe, also zum Beispiel Hausmeister, die Tätigkeiten im SerVita, in der Küche und so weiter, zu stärken, arbeite ich seit 2018 im Betriebsrat mit. Ich sehe mich quasi als "Sprachrohr" für die nicht verwaltungstechnischen und sozialen Berufe bei der Lebenshilfe Freising. Eine gute Mischung finde ich wichtig im Betriebsrat, sonst ist der Blickwinkel zu einseitig. Die Arbeit macht Spaß und man kriegt "was mit". Ich habe seitdem mehr Kontakt in die Geschäftsstelle und bin nicht mehr "so weit weg".

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