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Mein Name ist Franz Kratzer und ich leite als studierter

Sozialpädagoge

das Betreute Wohnen, Ambulant Unterstützte Wohnen und das Betreute Wohnen in Gastfamilien. Zusätzlich bin ich der Fachbereichskoordinator für die Fachbereiche Ambulantes Wohnen und Gemeinschaftliches Wohnen.

Berufe im Blick: Franz Kratzer, Sozialpädagoge bei der Lebenhilfe

Ich habe Sozialpädagogik an der staatlichen Fachhochschule studiert und bin seit meiner Zeit als Zivildienstleistender in unterschiedlichen Rollen bei der Lebenshilfe Freising tätig. Auch wenn die Lebenshilfe nicht meine einzige Arbeitsstation war, bin ich ihr immer treu geblieben.

Man könnte also sagen, ich bin in der Lebenshilfe Freising „groß“ geworden.

Meine tägliche Arbeit stellt mich immer wieder vor neue und spannende Herausforderungen. Kein Tag ist wie der andere und die Fähigkeit zu improvisieren ist eine ganz entscheidende Qualität meiner Arbeit. Ich würde sagen, dass ich für das, was ich tue, brenne und ich glaube, es ist dieses Feuer, welches mich immer wieder antreibt, Ideen zu entwickeln und Herausforderungen zu meistern.

Ich habe ursprünglich eine Ausbildung zum Speditionskaufmann absolviert, mir war aber schnell sicher, dass ich nicht bis zum Ende meines Arbeitslebens vor einem PC sitzen möchte. Heute sitze ich in meiner Funktion auch viel vor dem Computer - der entscheidende Unterschied ist aber, dass ich das, was ich tue, liebe und meine Arbeit als sinnstiftend wahrnehme. Der Kontakt zu unseren Klient*innen und zu meinen Kolleg*innen ist ein unschätzbares Gut, um wieder Kraft und Energie zu tanken.

Die Zukunft wird uns vor neue Herausforderungen stellen, die kreative Lösungen erfordern.

Arbeitskräftemangel, finanzierbarer Wohnraum, Veränderung der Bedarfsbemessung, Soziale Inklusion, veränderte Behinderungsbilder, Krieg, steigende Preise, … Die Liste ist lang und die Aufgaben sind herausfordernd. Mir macht es aber Freude, Ideen zu kreieren. Viele dieser Herausforderungen sind nicht nur zu meistern, sondern sie bringen uns auch vorwärts. Als Mensch bin ich davon überzeugt, dass sich viele Dinge aus einem veränderten Blickwinkel betrachtet, als Chance präsentieren und somit viel weniger bedrohend wirken. Vielleicht liegt diese Einstellung an einem recht einfach Satz den mein Opa immer sagte:

„Weißt, Franzi: kein Schaden, wo net a a Nutzen is.“

So ist zum Beispiel während der Anfänge der Corona-Krise das LeNaDi-Projekt entstanden. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sintje Reicheneder und Lisa Daniels haben wir uns zunächst damit beschäftigt, unserem Klientel die Corona-Regeln verständlich nahe zu bringen. Mittlerweile ist daraus ein leichter Nachrichtendienst geworden, mit inklusivem Redaktionsteam und einer Förderung durch die Aktion Mensch.

Eine große Aufgabe der Zukunft wird es aus meiner Sicht sein, der Gesellschaft nahe zu bringen, dass Inklusion, soziale Teilhabe, Pflege und so weiter keine isolierten Aufgabne des sozialen Bereichs sind, sondern Aufgaben, welchen sich keiner entziehen kann und die nur als Gemeinschaft getragen werden können. Hier müssen wir uns aber auch an die eigene Nase fassen. Wir haben uns lange Zeit als Fachleute definiert, welche es besser wissen und können als die anderen. Die Wahrheit ist aber, dass es nur gemeinsam mit der Gesellschaft gehen kann.

Ich glaube, jede Zeit hat ihre Herausforderungen.

Als ich meine Arbeit hier begonnen habe, war vielleicht die Verbundenheit zur Arbeitsstelle ein Stück tiefer, dafür sind wir damals fast ausschließlich in großen Gruppen aufgetreten. Heute stehen das Individuum und die Interessen der*s Einzelnen viel mehr im Fokus der täglichen Arbeit. Mit Blick auf die Veränderungen im sozialen Bereich sind wir dadurch aber schon seit einiger Zeit auf einem guten Weg. Schlagwörter wie Personenzentrierung oder Persönliche Zukunftsplanung sind bei uns schon längere Zeit nicht nur Phrasen, sondern mit Leben gefüllt. Natürlich stehen auch wir hier noch am Anfang, aber die ersten Schritte sind wir schon gegangen und das Verständnis für die Notwendigkeit, unser Klientel noch viel nachhaltiger in die Planung der Assistenz miteinzubinden, ist schon lange manifestiert.

Ich erlebe die Lebenshilfe Freising als guten Arbeitgeber, welcher Werte und Normen vertritt, mit denen ich mich vollumfänglich identifizieren kann. Die Chance, hier kreativ tätig sein zu können, mit dem nötigen Vertrauen und der Möglichkeit, neue Spielfelder zu betreten, macht mich zufrieden und treibt mich immer wieder an. Ich glaube aber, dass wir als Lebenshilfe Freising noch Entwicklungsbedarfe haben im Darstellen unserer Qualitäten und Werte. Hier liegt aus meiner Sicht noch viel nicht ausgeschöpftes Potenzial, welches uns zum Beispiel bei der Suche nach neuen Arbeitskräften helfen könnte.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die Aufgaben der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft.

[Text: Franz Kratzer]

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