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Christina Binder, Stellvertretende Geschäftsführerin, berichtet im

Porträt der anderen Art

auf charmante Art von ihren ersten Monaten bei der Lebenshilfe Freising.

Lesen Sie selbst!

Im Porträt der anderen Art: Stellvertretende Geschäftsführerin Christina Binder

Was wäre der Titel Ihrer Autobiografie?

Live is life: Leben hat viele Facetten und ist immer bunter als erwartet

Arbeiten Sie, um zu leben oder leben Sie, um zu arbeiten?

Beides! Ich freue mich natürlich, dass ich mit meiner Arbeit Geld für einen gewissen Lifestyle verdiene. Aber ich habe auch einen Traumjob, der meinen Alltag täglich bunter macht und bereichert.

Halten Sie Ihren Job bei der LH für eine Kunst oder eine Wissenschaft?

Wo ist der Unterschied? Verstehen wollen, was geschieht und es kreativ besser machen wollen, gehört für mich zusammen. Und beides darf ich hier täglich tun.

Welchen Rat würden Sie Ihrem 15-jährigen Ich geben?

Neugierig bleiben, Humor nicht verlieren und nicht in Schablonen denken! Und eine gewisse Entspanntheit und Menschlichkeit hilft immer.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, denen sich die Lebenshilfe in den nächsten Jahren stellen muss?

Ich finde, Inklusion stagniert gerade ein wenig. In den vielen Krisen der vergangenen Jahre standen so viele anderen Themen im Vordergrund, dass das wieder ein wenig Fahrt aufnehmen darf. Gut wäre, wenn wir es so vermitteln können, dass da nicht ein weiteres Problem zu lösen ist, sondern dass es schön ist, Vielfalt zu ermöglichen. Das ist eine echte Chance für die ganze Gesellschaft, nicht nur für Menschen mit Behinderung. Denn von Problemen haben wir glaub ich alle berechtigterweise die Nase voll. Aber Inklusion ist kein Problem, sondern eine Bereicherung für uns alle.

Was ist wichtiger: Dissens oder Konsens?

Ich mag kritische Auseinandersetzungen und Diskurse. Es gibt immer verschiedene Aspekte und Sichtweisen – das bereichert das Leben und einer allein kann nie an alles denken. Idealerweise passiert das bei gegenseitigem Respekt und Wertschätzung und am Schluss hat man einen gemeinsamen Nenner, mit dem alle mitgehen können. Aber ganz ideal läuft das Leben halt nicht immer. Nobody is perfect – auch das Leben nicht!

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit bei der LH und was finden Sie nicht so gut?

Ich mag es, dass wir alle uns dafür einsetzen, dass Menschen im Landkreis Freising gut und selbstbestimmt zusammenleben können! Und ich mag das entspannte bayerische Lebensgefühl, dass Platz für allerlei Besonderheiten lässt und dass wir hier auch in schwierigen Situationen mit Humor und kreativ nach guten Lösungen suchen. Die viele Bürokratie nervt da natürlich. Aber solange die endlosen Formulare und Regularien dazu führen, dass Menschen hier besser leben können, ist das schon in Ordnung.

Was sehen Sie als große Herausforderung im Zuge Ihrer Position als neuer stellvertretender Geschäftsführung bei der Lebenshilfe an?

Ein Problem ist natürlich, dass soziale Teilhabe nicht zum Nulltarif zu haben ist. Und die Kassen unserer Kostenträger werden leerer… Wir stehen aber für Qualität und setzen uns daher auf allen Ebenen dafür ein, dass wir das bekommen, was es braucht, um inklusives Leben gestalten zu können. Das wird schon eine Herausforderung werden. Aber mit dem guten Team der Lebenshilfe im Rücken und den Argumenten, die für uns sprechen, schaue ich da schon zuversichtlich in die Zukunft.

An was orientieren Sie sich, wenn schwierige Entscheidungen zu treffen sind?

Ein gewisser Realismus ist notwendig, aber auch die Menschlichkeit muss tragen. Letztendlich muss man im Leben halt oft Kompromisse schließen. Ich mag es, dann mit den beteiligten Personen zusammenzusitzen und die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen. Meistens ergibt sich dann eine Lösung, mit der man zumindest leben kann.

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