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Inklusion geht uns alle an – und sie beginnt in unseren Köpfen! Zum

Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

am 5. Mai rufen die Fachbereichskoordinator*innen der Lebenshilfe Freising dazu auf, Barrieren abzubauen und echte Teilhabe zu ermöglichen. Inklusion ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht. Doch trotz Fortschritten gibt es Rückschläge: Gesellschaftliche Strukturen zerfallen, ausgrenzende Modelle gewinnen an Einfluss. Lassen Sie uns gemeinsam dagegenhalten!

Gleichberechtigung jetzt! – Inklusion als Aufgabe für uns alle

Noch immer gibt es Barrieren – sichtbar und unsichtbar

Wahre Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden – in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Freizeit. Doch leider stoßen sie noch immer auf Hindernisse: Sei es die fehlende Barrierefreiheit in Geschäften, die mangelnde Unterstützung in Schulen oder die zu geringen Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Behinderung entsteht nicht allein durch körperliche oder geistige Einschränkungen, sondern vor allem durch die Barrieren, die wir als Gesellschaft aufrechterhalten.

Sozialraumorientierung und personenzentrierte Angebote

Unsere Arbeit ist geleitet vom Gedanken der Sozialraumorientierung: Menschen mit Behinderung sollen in ihrem gewohnten Umfeld leben und teilhaben können. Dabei setzen wir auf individuelle Unterstützung – sei es durch Assistenzleistungen, Beratung oder bedarfsgerechte Wohn- und Betreuungsformen. Die Vielfalt der Menschen erfordert differenzierte Angebote, die ihnen Wahlfreiheit und Selbstbestimmung ermöglichen.

Teilhabe und Partizipation – nicht ohne uns!

Menschen mit Behinderung sind nicht nur Empfänger*innen von Hilfeleistungen, sondern aktive Mitgestalter*innen unserer Gesellschaft. In unseren Gremien, wie dem Vorstand und dem Rat der Selbstvertreter*innen, setzen sie sich für ihre Rechte ein und wirken auf Entscheidungen ein. Ihre Stimme muss noch stärker gehört werden – auf kommunaler Ebene, in der Politik und in der Wirtschaft.

Bildung und Arbeit – ein Recht für alle!

Ein inklusives Bildungssystem ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Deshalb setzen wir uns für eine enge Zusammenarbeit zwischen Regel- und Förderschulen ein, bieten inklusive Kitas und arbeiten an besseren Bildungsangeboten für alle Kinder. Doch auch nach der Schule darf die Inklusion nicht aufhören: Der Zugang zum Arbeitsmarkt bleibt für viele Menschen mit Behinderung eine große Herausforderung. Wir fordern eine Stärkung inklusiver Arbeitsmodelle, mehr Unterstützung für Arbeitgeber und eine generelle Abkehr von ausgrenzenden Strukturen.

Gesellschaftliche Herausforderungen und Rückwärtsgewandtheit

Wir stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in Zeiten einer Rückwärtsgewandtheit und der Verherrlichung antidemokratischer Strukturen. Neben dieser Entwicklung zerfallen Realitäten, die für Menschen und Kinder tragend waren, und können nicht ersetzt werden. Auch dadurch wird Inklusion erschwert oder außer Acht gelassen. Die Lebenshilfe Freising will Wegbereiterin und engagierte Kooperationspartnerin für Inklusion sein. Sie sieht sich jedoch keinesfalls als alleinige Verantwortungsträgerin. Diese Verantwortung liegt bei Leistungs-/Kostenträgern, den kommunalpolitischen Gremien sowie auch bei anderen Organisationen, die zur Betreuung und Assistenz in Regeleinrichtungen ermutigt werden müssen.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Muss Freising inklusiver werden? Jede Person sollte sich diese Frage stellen. Die Aufgabe selbst liegt nicht nur bei der Lebenshilfe Freising oder anderen sozialen Trägern – sie betrifft uns alle. Politik, Wirtschaft, Schulen, Vereine und jede*r Einzelne ist gefragt. Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass es Rückschläge gibt. Strukturen zerfallen, und Inklusion wird oft hintenangestellt. Das dürfen wir nicht hinnehmen! Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Inklusion keine leere Floskel bleibt, sondern gelebte Realität wird.

Inklusion ist immer ein individueller Anfang

Inklusion ist ein fortwährender Prozess, der niemals abgeschlossen sein wird. Wir fangen daher stets von Neuem an und das ist es uns wert, um bei jeder Person einen Anfang zu machen und Inklusion zu leben.

Inklusion beginnt im Kopf – und bei Ihnen!

Wir alle können dazu beitragen, unsere Stadt inklusiver zu machen. Fragen Sie sich: Ist mein Laden barrierefrei? Gibt es Menschen mit Behinderung in meinem Arbeitsumfeld? Wie kann ich dazu beitragen, dass Begegnungen auf Augenhöhe selbstverständlich werden?

Am 5. Mai stehen wir für diese Fragen auf. Lassen Sie uns gemeinsam für eine Stadt eintreten, in der Inklusion nicht nur ein Wort bleibt, sondern gelebte Realität wird. Denn nur eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt, ist eine gerechte Gesellschaft!

Die Geschäftsführung der Lebenshilfe Freising, bestehend aus Christina Binder (stv. GF) oben und Johannes Reicheneder unten macht sich für Inklusion in Stadt und Landkreis Freising stark. Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai rufen die Fachbereichskoordinator*innen der Lebenshilfe Freising gesammelt dazu auf, Barrieren abzubauen und echte Teilhabe zu ermöglichen.

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