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Am Samstag, den 4. Mai, - bereits einen Tag vor dem offiziellen

Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

- haben sich Menschen der Lebenshilfe Freising auf dem Marienplatz versammelt, um inmitten des städtischen Treibens einen stillen Protest zu vollziehen. Zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr setzten Menschen mit und ohne Behinderung mit einem „sit in“ oder einem „lie down“ ein eindrucksvolles Zeichen. Ihre Körper symbolisierten die Barrieren, mit der Menschen mit Behinderungen unter anderem täglich konfrontiert sind.

Am 5. Mai hieß es: „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“

Es ist eine stumme und doch kraftvolle Art und Weise, Aufmerksamkeit zu erregen und Solidarität zu zeigen. „Mit unserer Aktion wollen wir die breite Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren und uns für eine barrierefreie und inklusive Zukunft in Freising einsetzen“, sagt Saskia Bichlmeier, Leiterin der Offenen Hilfen bei der Lebenshilfe Freising.

Mangelnde Umsetzung der UN-BRK wird beklagt

Diese Aktion geht über den individuellen Aktivismus hinaus – sie ist ein gemeinschaftliches Bekenntnis zur Inklusion und zur Überwindung von Hindernissen jeglicher Art. Im Aktionszeitraum zwischen 27. April und 12. Mai finden deutschlandweit wieder zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen zum von der Aktion Mensch ausgerufenen Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren.“ statt. Seit mehr als drei Jahrzehnten fordern Verbände, Organisationen und Aktivist*innen – nicht nur zum Protesttag – umfassende Barrierefreiheit, Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie ihre Beteiligung an allen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen.

Alle Aktionen haben das Ziel, darauf aufmerksam zu machen, dass die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen besser umgesetzt wird; denn Inklusion ist ein Menschenrecht. Eine Prüfung fast 15 Jahre nach der Annahme der UN-BRK durch Deutschland hat gezeigt, dass die Bundesrepublik bei Weitem noch nicht genug veranlasst, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Deutschland macht in einigen Bereichen sogar weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt. Besondere Problemfelder sind die mangelnde Inklusion an Schulen, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Werkstätten sowie die Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen.

Gemeinsam aktiv werden für Inklusion und Barrierefreiheit

Im Aktionszeitraum finden dieses Jahr deutschlandweit rund 180 verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt. „Inklusion ist geltendes Menschenrecht – doch strukturelle Diskriminierung ist nach wie vor in fast allen Lebensbereichen sichtbar. Die UN-BRK muss besser umgesetzt werden als bisher. Am 5. Mai rufen wir daher zu einem lauten Protest für eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft auf, in der alle Menschen selbstbestimmt leben können“, so Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. Die Sozialorganisation unterstützt die Aktivitäten zum Protesttag und stellt Förder- sowie Aktionsmittel zur Verfügung. Wer sein Engagement über soziale Netzwerke mit anderen teilen möchte, kann hierzu die Hashtags #5Mai und #VielVor verwenden.

Der Protesttag ist ein Appell an alle Bürger*innen, aktiv zu werden und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte stark zu machen. Die Lebenshilfe Freising setzt sich für eine Welt ein, die für alle zugänglich und gerecht ist.

Datum: 07.05.2024

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